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Synergien zwischen den Sprachen in der Schule: «SWIKO triple S»

Dauer
01.2025 - 12.2025
Stichworte
Korpus, Lernen, Lehren
Beschreibung

Seit Jahren wird eine stärkere Verbindung zwischen dem Schulsprachen- und dem Fremdsprachenunterricht gefordert, um mögliche Synergien zu nutzen. Bisher ist der Sprachenunterricht jedoch nach wie vor weitgehend einzelsprachlich ausgerichtet. Im Projekt «SWIKO triple S» wird deshalb der Frage nachgegangen, ob sich vorhandene Einflüsse zwischen Schul- und Fremdsprachen positiv nutzen lassen. Das Projekt interessiert sich insbesondere für konzeptuelle Aspekte von Texten, genauer für Textprozeduren und ihre Übertragbarkeit. Textprozeduren sind textsortentypische Formulierungsmuster, die aus einem sprachspezifischen Ausdruck (z. B. „A sieht aus wie B“) und einem sprachenübergreifenden Schema (z. B. Vergleichen) bestehen (Marx/Steinhoff, 2021). 

In Phase 1 des Projekts wird untersucht, welche Textprozeduren sich in Lernertexten des SWIKO-Korpus in der Schulsprache Deutsch sowie in fremdsprachlichen Texten (DaF, FLE und EFL) nachweisen lassen und inwiefern sich der Gebrauch von Textprozeduren Lernender von Deutsch als Schulsprache bzw. Deutsch als Fremdsprache unterscheidet. Zu erwarten ist, dass in L2-Texten einerseits eine geringere Variationsbreite an Textprozeduren festgestellt werden kann und andererseits einige relativ einfache Prozeduren überwiegen. Ebenfalls dürften einige Textprozeduren mehrsprachig realisiert werden. 

Phase 2 wird im Rahmen einer Interventionsstudie auf der Sekundarstufe I der Frage nachgehen, ob Schreibarrangements zu Textprozeduren einen sprachenübergreifenden Nutzen haben und ob das Bewusstmachen von Textprozeduren in der Schulsprache das Schreiben von Texten sowohl in der Schul- als auch in den Fremdsprachen unterstützen kann. 

Ziel - Erwartete Resultate

Projektphase 1 wird das am KfM aufgebaute SWIKO-Korpus durch Erarbeiten neuer Annotationen auf Textebene (Textprozeduren) weiterentwickeln und für zukünftige Forschung zur Verfügung stellen. Zudem werden wissenschaftliche Erkenntnisse dazu erwartet, a) welche Textprozeduren Sekundarschüler/innen anwenden, b) welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede Texte in Deutsch als Schul- bzw. Fremdsprache bezüglich Textprozeduren aufweisen und c) inwieweit Textprozeduren in den fremdsprachlichen Texten mehrsprachig realisiert werden. 

Projektphase 2 nimmt die seit langem bestehende Forderung nach einer besseren curricularen Verknüpfung des Schul- und Fremdsprachenunterrichts auf, indem ein sprachenübergreifendes didaktisches Arrangement zum Schreiben von argumentativen Texten erarbeitet und erprobt wird, das Synergien zwischen den in der Schule gelernten Sprachen zu nutzen versucht. Erwartet werden konzeptuelle und empirische Erkenntnisse zur sprachenübergreifenden Wirksamkeit von Schreibarrangements.