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Der Einfluss von fremdsprachendidaktischen Verfahren auf das Sprachenlernen von erwachsenen Migrantinnen und Migranten in niederschwelligen Sprachkursen

Projektleitung

Supervision: Thomas Studer

Dauer
01.2012 - 12.2014
Stichworte
Kompetenzen, Didaktik, Migration
Beschreibung

Es gibt wenig gesichertes, d. h. auch empirisch untermauertes Wissen darüber, wie der Zweitsprachenunterricht für das Publikum, das spezifisch in sogenannten niederschwelligen Sprachkursen anzutreffen ist didaktisch optimal gestaltet werden soll. Das Ziel dieses Projekts bestand darin, didaktische Elemente, die besonders bei wenig schulgewohnten Lernenden Erfolg versprechen, in ein alltagstaugliches Kurskonzept und entsprechende Materialien zu integrieren und deren Auswirkungen in der Praxis mit einem aktuell weit verbreiteten Kurskonzept zu vergleichen.
Die Unterschiede der beiden Unterrichtskonzepte lassen sich im Wesentlichen so zusammenfassen: Im Konzept der Interventionsgruppe (6 Klassen) stehen ein konsequentes Arbeiten mit Chunks (Mehrworteinheiten) und regelmässiges Flüssigkeitstraining im Vordergrund. Im Konzept der Kontrollgruppe (6 Klassen) kommen diese Merkmale nicht systematisch vor, dafür bilden, wie in den Lehrwerken vorgesehen, der gezielte Grammatikunterricht (mit bewusstmachenden Phasen) sowie Wortschatzarbeit mit Einzelwörtern feste Bestandteile.

Ziel - Erwartete Resultate

Die Ergebnisse dieser quasi-experimentellen Studie zeigen ein differenziertes Bild: In den mündlichen Sprachtests erzielte die Interventionsgruppe funktional-inhaltlich vergleichbare Ergebnisse, wies aber einen grösseren Flüssigkeitszuwachs auf als die Kontrollgruppe. Diese wiederum zeigte sich bezüglich der sprachlichen Korrektheit überlegen. In den schriftlichen Testteilen waren zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede auszumachen, auch nicht im Bereich der sprachlichen Korrektheit. Die Interviews mit den Kursleitenden gaben Hinweise darauf, dass das Interventionskonzept von schulungewohnten Lernenden tatsächlich begrüsst, von schulgewohnten Lernenden und einzelnen Kursleitenden aber teilweise kritisiert wurde.

Audio-Dateien der "Alltagsdialoge"

Track #1 - Sich als neuen Nachbarn vorstellen

Track #2 - Einer Nachbarin im Treppenhaus begegnen

Track #3 - Einer Nachbarin Hilfe anbieten

Track #4 - Ein Möbel kaufen

Track #5 - Eine Wohnung suchen und mieten

Track #6 - Sich mit einem Freund verabreden

Track #7 - In der Apotheke ein Medikament kaufen