Projekt durchgeführt von der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH) und der Pädagogischen Hochschule Graubünden (PHGR)
Sachtexte in Schulbüchern sind oft selbst für durchschnittlich begabte Kinder zu schwer; für schwächere Lernende und für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache sind sie sprachlich überfordernd. Binnendifferenzierte Sachtexte sind deshalb eine Notwendigkeit für eine inklusive Schule.
In einem ersten Schritt wurde im vorliegenden Projekt – ausgehend vom aktuellen Stand der Forschung - ein handhabbares (d.h. heuristisches) Modell schwierigkeitsgenerierender Textmerkmale entwickelt, aus welchem praxisnahe und praktikable Gütekriterien für verständliche Sachtexte abgeleitet werden können. Daraus wurden binnendifferenzierte, thematisch orientierte Sachtexte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen entwickelt und im schulischen Kontext eingesetzt. Untersucht wurde anschliessend, inwiefern sich die unterschiedlichen Textniveaus auf den Leistungszuwachs der Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren auswirken. Ausgewählt wurden dabei sowohl Klassen im Raume Schaffhausen, die einen mittleren bis hohen Anteil an fremdsprachigen Kindern aufweisen, als auch romanisch sprachige Schulgemeinden im Kanton Graubünden mit einem hohen Anteil an deutschsprachigen Kindern.
Eine stärkere Förderung der sprachlich benachteiligten wie auch der begabteren Kinder durch Binnendifferenzierung könnte die Verstehensleistungen von Inhalten im Sachunterricht steigern. Es ist anzunehmen, dass dieser Effekt sowohl für leistungsschwache wie auch für leistungsstarke LeserInnen zutrifft. Es ist weiterhin anzunehmen, dass von diesen binnendifferenzierten Sachtexten ganz besonders Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache profitieren würden. Als Nebeneffekt vermuten wir grössere Erfolgserlebnisse beim Lesen, die wiederum die Lernmotivation stärken würden.