Digitale Übersetzungsprogramme und Wörterbücher sind aus der Sprachverwendung kaum mehr wegzudenken. DeepL, Leo und Co. werden von ihren Nutzern rege und für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Die Rolle dieser Tools im Fremdsprachenunterricht ist indes umstritten: Einerseits wird ihnen ein pädagogischer Wert zugestanden, andererseits wird in Zweifel gezogen, ob sie das Sprachenlernen längerfristig und nachhaltig unterstützen können. Das vorliegende Projekt untersucht Nutzen und Grenzen digitaler Übersetzungshilfen in Bezug auf folgende Fragen:
- In welchem Masse tragen digitale Übersetzungshilfen zum Sprachenlernen bei?
- Wie beeinflussen sie die Entwicklung der Sprachkompetenz, z.B. das Verfassen von Texten und den Wortschatzaufbau?
- Für welche Gruppen von Lernenden kann der Einsatz dieser Tools besonders hilfreich sein?
In einer Umfrage wird zunächst Näheres über den Umgang mit digitalen Übersetzungshilfen in Erfahrung gebracht (z.B. welche Tools für welche Zwecke bevorzugt werden, Häufigkeit, Einstellungen). Eine experimentelle Studie mit Auszubildenden der Berufsschule untersucht anschliessend, wie digitale Übersetzungshilfen beim Schreiben von Texten eingesetzt werden. Von Interesse sind dabei insbesondere ihr Einfluss auf die Textqualität, Schreibprozesse und potenzielle Lerneffekte.
Umfrage und Studie sind Teil des vierjährigen Forschungsprojekts Digitale Medien und Wortschatzaufbau im berufsspezifischen Kontext, welches vom KfM im Rahmen des Forschungsprogramms 2021-2024 durchgeführt wird.
Als Teil der Studie wurden Unterrichtsmaterialien entwickelt, die Lernende der Sekundarstufen I und II auf den Umgang mit Übersetzungshilfen sensibilisieren sollen und ihnen Übungsmöglichkeiten bieten. Die Materialien sind frei zugänglich unter https://digitalvocabulary.wordpress.com/.