Pfadnavigation

Anregung von Transfer und individuelle Lernprozesse in sprachenübergreifenden Schreibarrangements im Fremdsprachenunterricht in der 6. Klasse der Primarstufe

Team

Marta Oliveira (FHNW)
Lea Hochuli-Schulthess (FHNW)

Dauer
01.2026 - 12.2027
Stichworte
Kompetenzen, Lernen
Beschreibung

In der viersprachigen Schweiz ist der Unterricht von zwei Fremdsprachen ab der Primarstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I obligatorisch. Die Schweizer Lehrpläne orientieren sich an einem mehrsprachigen Lehr-/Lernkonzept, welches das Transferpotenzial sprachenübergreifender Ressourcen nutzen soll. Die Umsetzung transferfördernder Massnahmen im Unterricht ist komplex, da es z. B. beim Transfer von Schreibstrategien zwischen den Sprachen grosse individuelle Unterschiede gibt und didaktische Massnahmen zum Teil nur bei bestimmten Lernendengruppen wirksam sind. Deshalb soll im Rahmen dieser Studie bei zwei sechsten Klassen im Kanton Aargau untersucht werden, wie Lernende mit unterschiedlichen Voraussetzungen dabei unterstützt werden können, genre-spezifische Textprozeduren und Schreibstrategien vom Englischen ins Französische zu übertragen. 

Die zwei Hauptforschungsfragen lauten: 

  • Wie ist ein optimales, an heterogenen Lernendenvoraussetzungen orientiertes Lehr-/Lern-Arrangement zu gestalten, welches textgenre-spezifische Schreibprozeduren und Schreibstrategien in der ersten Fremdsprache Englisch aufbaut und gezielt den interlingualen Transfer in die zweite Fremdsprache Französisch anregt? 
  • Welche individuellen Lernprozesse bezüglich genre-spezifischer Textprozeduren, Schreibstrategien und interlingualem Transfer lassen sich bei Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen sprachlich-kognitiven Voraussetzungen bei der Implementierung des Lehr-/Lern-Arrangements beobachten? 
Ziel - Erwartete Resultate

Die explorativ und qualitativ angelegte Studie zur sprachenübergreifenden Förderung von Textproduktionskompetenzen und Schreibstrategien in der 6. Klasse basiert auf einem Design-Based Research-Ansatz. Sie nimmt das Zusammenspiel zwischen der ersten Fremdsprache Englisch und der Tertiärsprache Französisch in den Blick, was im spezifischen sprachpolitischen Kontext der Deutschschweiz einem Desiderat entspricht. Die Untersuchung erhöht nicht nur das Wissen darüber, wie didaktisches Lehr-/Lernmaterial konzipiert sein muss, damit möglichst viele Lernende textgenrespezifisches und schreibstrategisches Wissen aufbauen und transferieren können, sondern trägt auch zur Theoriebildung im Bereich der individuellen, interlingualen Lehr-/Lernprozesse bei. Das Projekt soll zudem die Grundlage schaffen für eine grösser angelegte Interventionsstudie zur sprachenübergreifenden Schreibförderung.